Udestedt
Udestedt ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Vippach.
Udestedt ist ein unregelmäßig angelegtes Straßendorf mit mehreren Weggabelungen, das sich ursprünglich auf einer Talsenke erstreckte. Als Wasserzufuhr wurde eine Ableitung aus der Gramme gelegt, der Mühlgraben. Dieser beginnt südlich des Ortes flussaufwärts und führt sein Wasser später wieder der Gramme zu. Nördlich des Dorfes liegen sehr ausgedehnte, modernisierte Rinder-Stallanlagen.
Rückblick
Die Umgebung von Udestedt ist uralter Siedlungsboden. Es fanden sich Gräber der jungsteinzeitlichen Schnurkeramiker aus dem 3. Jahrtausend vor Chr., Bestattungen aus der Bronzezeit um 1000 vor Chr. und aus der keltischen, dann germanischen Zeit von 500 vor bis 400 nach Chr. Im 3. und 4. Jahrhundert bestand eine Siedlung östlich des jetzigen Ortes um den Tafelberg.
Im Revolutionsjahr 1848 stellte auch Udestedt eine Bürgerwehr auf. 1883 gründete man die Freiwillige Feuerwehr Udestedt. Das 19. Jahrhundert brachte die Auswanderung von insgesamt 120 Udestedtern nach Übersee mit sich.Im Zweiten Weltkrieg hatte Udestedt evakuierte Familien aus den Luftkriegsgebieten des Reichs und dann Hunderte von Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten aufzunehmen. Die Einwohnerzahl stieg durch letztere von 855 im Jahre 1939 auf 1.335 im Jahre 1946 an, trotz der Verluste von 76 gefallenen und vermissten Soldaten. Udestedt wurde im April 1945 von US-Truppen, Anfang Juli von Roter Armee besetzt.
Im November 1989 kam es im Rahmen der Friedlichen Revolution in der DDR auch in Udestedt -nach dem Vorbild von Erfurt und Weimar- zu Andachten in der Kirche mit anschließenden politischen Reden im Freien und danach zu Demonstrationen durch den Ort, auch zu einem "Runden Tisch". Am 3. Oktober 1990 feierte man den offiziellen Tag der deutschen Wiedervereinigung. Es folgten einschneidende, besonders wirtschaftliche Veränderungen.